Es war sehr früh am Morgen, die Straßen rein und leer, ich ging zum Bahnhof. Als ich eine Turmuhr mit meiner Uhr verglich, sah ich, daß es schon viel später war, als ich geglaubt hatte, ich mußte mich sehr beeilen, der Schrecken über diese Entdeckung ließ mich im Weg unsicher werden, ich kannte mich in dieser Stadt noch nicht sehr gut aus, glücklicherweise war ein Schutzmann in der Nähe, ich lief zu ihm und fragte ihn atemlos nach dem Weg.

Er lächelte und sagte: »Von mir willst du den Weg erfahren?«

»Ja«, sagte ich, »da ich ihn selbst nicht finden kann.«

»Gibs auf, gibs auf«, sagte er und wandte sich mit einem großen Schwunge ab, so wie Leute, die mit ihrem Lachen allein sein wollen.

Gibs auf!

Der Titel dieses 1922 von Franz Kafka verfassten Textes stammt von Max Brod, den Kafka nach seinem Tod 1924 als Nachlassverwalter dazu verpflichtet hatte alle seine Manuskripte zu vernichten. Max Brod gab es auf und veröffentlichte den Text 1936.

Im Originalmanuskript Kafkas lautet die Überschrift sehr schlicht:

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