Praxis - in Hingabe wachsen


In diesem Hingeben liegt’s; thätig sollen wir gar Nichts thun.

Johann Gottlieb Fichte

Soziale Praxis für Lösungsfokussierte Therapie und Beratung
 
Gregory Bateson hat Information einmal als einen »Unterschied der einen Unterschied macht«1 beschrieben und uns so darauf hingewiesen, dass es hilfreich ist, in der Praxis darauf zu achten, was und wie wir Unterschiede beschreiben, erkennen und erzeugen.

In der Praxis läuft das darauf hinaus, dass wir – meist kleine Dinge – anders tun, als wir es vorher getan haben oder aber die gleichen Dinge mit einer anderen Haltung tun. Das heißt, dass der Ort an dem Veränderungen geschehen und verwirklicht werden immer das Leben selbst ist. Dieses verändert sich und wir verändern uns in unserer und durch unsere Hingabe. Dieses nicht ganz alltägliche Wort beschreibt, dass in dem was wir Tun ein Moment enthalten ist, der nicht durch uns gemacht werden muss, sondern in dem wir uns entdecken lassen dürfen: dieser Moment ist das Leben.

Lösungsfokussierte Kurzzeittherapeuten haben sich von Anfang an darauf konzentriert, hilfreiche Fragen für ihre Klienten zu entwickeln und zu erkennen. Diese Fragen beschreiben sowohl die Haltung als auch die Praxis von Therapie, Coaching und Supervision.

Die Gespräche in denen diese Fragen gestellt werden nehmen im Vergleich zur Umsetzung in den alltäglichen Handlungen unseres Lebens sehr wenig Zeit in Anspruch. So entwickelt sich eine Lebenspraxis, die sich als die jeweils beste gerade mögliche Praxis erweist. Die Idee, dass Lösungen leben, beinhaltet die Überzeugung, dass Geld und Zeit zwar zusammenhängen, wir diesen Zusammenhang aber durch freie Vereinbarungen so gestalten sollen, dass nicht mehr Geld das Kapital ist, sondern sich das Kapital als eine schöpferische Tätigkeit in den Leerstellen entfaltet. Dies ist schließlich auch der Ertrag: eine schöpferische Entfaltung des Lebendigen.

Deshalb ist die Praxis für lösungsfokussierte Kurzzeittherapie zugleich auch soziale Praxis und ein Sprachlabor in dem sich die soziale Plastik weiterentwickelt.
 
 
 


 
 
1 Gregory Bateson: Ökologie des Geistes, Frankfurt, 1985, S. 582.